Teil 4: RELIGIÖSE ÜBERZEUGUNGEN IN SCIENTOLOGY

Nachfolgend finden Sie einige der meistgestellten Fragen bezüglich der Grundlagen von Dianetik und Scientology beantwortet. Wenn Menschen zum ersten Mal mit dem Thema in Kontakt kommen, sind ihre Fragen normalerweise sehr unterschiedlich. Sollten einige Ihrer Fragen nachfolgend nicht beantwortet sein oder Sie ausführlichere Antworten wünschen, können Sie uns gerne kontaktieren.

Ist der Mensch ein geistiges Wesen?

Ja. Eine kurze Übung kann als Antwort auf diese Frage dienen: Wenn Sie jemanden seine Augen schließen lassen und ihn bitten, sich das Bild einer Katze vorzustellen, wird er das geistige Eindrucksbild einer Katze sehen. Aber wer genau schaut auf dieses Bild im Verstand? Die Antwort ist natürlich: die menschliche Seele selbst. In Scientology nennen wir die Seele Thetan, gebildet aus dem griechischen Buchstaben Theta, und wir meinen damit Denken oder Leben oder die Seele, die man selbst ist.

Wie kann man wissen, dass der Mensch ein geistiges Wesen ist?

Dies ist eine Sache, die jeder einzelne für sich selbst erfahren muss. Scientologen sind der Ansicht, dass der Mensch mehr ist als ein Verstand und ein Körper und dass er selbst, das unsterbliche geistige Wesen, derjenige ist, der seinen Verstand und seinen Körper kontrollieren kann.

Glauben Sie, dass Ihr Körper irgend etwas von sich selbst aus tun würde, wenn er nicht von Ihnen, dem Wesen, dazu angehalten würde?

Hat Scientology eine Vorstellung von Gott?

Ja. In Scientology wird der Begriff Gott als Achte Dynamik ausgedrückt – das Streben zum Dasein als Unendlichkeit oder Ewigkeit, von der man Teil ist. Scientology geht davon aus, dass Gott oder ein Höchstes Wesen oder Schöpfer des Universums existiert. Sie verknüpft damit jedoch keine bildliche Vorstellung. Vielmehr geht sie davon aus, dass die höchste Realität aus der begrenzten, in der Regel an die körperlichen Sinne gebundene, Wahrnehmung der Welt nicht beschrieben werden kann, sondern erst dann voll erfasst wird, wenn man selbst aufgrund seines eigenen spirituellen Fortschritts in Scientology die höchsten Ebenen der Erkenntnis und Erlösung erreicht hat.

  1. Ron Hubbard schreibt in seinem Buch Die Wissenschaft des Überlebens: „Keine Kultur in der Weltgeschichte – außer den verderbtesten und aussterbenden – hat es versäumt, die Existenz eines höchsten Wesens zu bestätigen. Es ist eine empirische Beobachtung, dass Menschen ohne festen und beständigen Glauben an ein höchstes Wesen weniger fähig, weniger ethisch und weniger wertvoll für sich selbst und die Gesellschaft sind … Allein aufgrund von Beobachtung lässt sich sagen, dass ein Mensch ohne festen Glauben eher ein Ding als ein Mensch ist.“

Anders als die Religionen jüdisch-christlichen Ursprungs hat Scientology keine Dogmen bezüglich Gott aufgestellt, die sie ihren Mitgliedern auferlegt. In Scientology wird nicht verlangt, dass man etwas um des Glaubens willen glaubt. Vielmehr erlangt man eine eigene Gewissheit über jede Dynamik, wenn man sein spirituelles Bewusstsein durch die Teilnahme an Scientology-Auditing und -Ausbildung steigert; und während man sich von der Siebten (geistigen) Dynamik auf die Achte bewegt, erreicht man sein eigenes Verstehen über die Ewigkeit und Gott und seine Beziehung dazu.

Scientology ist bestrebt, jemanden auf eine Stufe spirituellen Bewusstseins zu bringen, auf der er seine eigenen Schlussfolgerungen bezüglich der Natur Gottes (oder des Höchsten Wesens, eines höchsten Prinzips oder einer höchsten Wahrheit) und bezüglich dessen, was ihn nach diesem Leben erwartet, ziehen kann. Also wird in Scientology, wie in vielen östlichen Religionen, die Erlösung durch persönliches spirituelles Wachstum und Erleuchtung erreicht.

Ist es nicht so, dass nur Gott dem Menschen helfen kann?

Scientologen nehmen sich die Maxime sehr zu Herzen, dass Gott denen hilft, die sich selbst helfen. Sie glauben, dass jeder Mensch die Antworten auf alle Geheimnisse des Lebens in sich trägt und sich dieser Antworten nur bewusst werden muss. Und das ist es, was Scientology zu erreichen hilft. Der Mensch ist es gewohnt, passende Antworten zu verlangen. Scientology hingegen erwartet, dass er lernt, eigenständig zu denken, und sich auf diese Weise selbst hilft, mehr Verstehen zu erreichen, sowie fähiger, glücklicher und gesünder und letztlich frei zu werden.

Glaubt Scientology an Nächstenliebe?

Ja, und vielleicht geht sie sogar noch einen Schritt weiter. L. Ron Hubbard schrieb: „Zu lieben ist der Weg zur Stärke. Trotz allem zu lieben ist das Geheimnis wahrer Größe. Und es mag sehr wohl das größte Geheimnis dieses Universums sein.“

Warum möchten Scientologen anderen Menschen helfen?

Aus mehreren Gründen. Einmal, weil Scientologen selbst große Hilfe erfahren haben – und sie möchten ihren persönlichen Fortschritt mit anderen teilen. Darüber hinaus wissen Scientologen, dass man das Leben nicht alleine lebt. Ein Mensch hat mehr als nur eine Erste Dynamik (der Drang, als Individuum zu überleben). Er möchte seiner Familie, seinen Gruppen, der Menschheit und anderen lebenden Wesen helfen, besser zu überleben.

Gibt es in Scientology das Konzept von gut und böse?

Ja, Scientology unterscheidet sehr deutlich zwischen gut und böse. Handlungen, die das Überleben der Mehrheit der acht Aspekte oder Dynamiken des Lebens fördern, sind gut; solche, die diese Aspekte zerstören oder leugnen, sind böse. Scientologen sind bestrebt, Entscheidungen zu treffen, welche die Mehrzahl der Dynamiken des Lebens fördern.

Man könnte gut als konstruktiv und böse als destruktiv definieren.

Glaubt Scientology, dass der Mensch sündig ist?

Eine grundlegende Lehre der Scientology besagt, dass der Mensch im Grunde gut ist, aber indem er viele Leben im materiellen Universum verbracht hat, wurde er „aberriert“ (d.h., er kann sich irren oder vom vernünftigen Denken und Handeln abweichen) und begeht daher schädliche Handlungen oder Sünden. Des Weiteren schwächen diese Handlungen sein Bewusstsein und seine potentielle Stärke als geistiges Wesen.

Durch Scientology kann er seinen Taten ins Auge sehen, die Unwissenheit und die Aberration, die damit zusammenhängen, auslöschen und die Wahrheit wieder wissen und erfahren.

Alle Religionen suchen die Wahrheit, und geistige Freiheit kann nur auf dem Weg der Wahrheit erreicht werden.

Sünde setzt sich nach Ansicht der Scientology aus Lügen und verborgenen Handlungen zusammen und ist daher Unwahrheit.

Kann man durch Scientology Kontrolle über den eigenen Verstand erlangen?

Ja. Weil der Mensch ein geistiges Wesen ist, das auch getrennt von seinem Verstand und Körper existiert, wird Scientology ihm helfen, seinen Verstand sehr viel besser zu beherrschen, genauso wie sie ihm auch hilft, auf vernünftige Weise alle Aspekte seines Lebens zu kontrollieren.

Geht es bei Scientology um den Verstand?

Nein. Scientology befasst sich mit der Person selbst als einem geistigen Wesen, das getrennt und verschieden vom Verstand ist.

Glaubt Scientology an das Prinzip, dass der Geist der Materie überlegen ist?

Wenn man Scientology praktiziert, richtet man sich an sich selbst, nicht an den Verstand, nicht an den Körper, sondern an sich selbst als geistiges Wesen.

Scientologen haben herausgefunden, dass das geistige Wesen potentiell allem Materiellen überlegen ist und dass es, das heißt Sie, wenn es von allen Traumata, Verstößen und Aberrationen der Vergangenheit befreit wäre, an Wunder grenzende Veränderungen im materiellen Universum herbeiführen könnte.

Glaubt Scientology, dass man außerhalb des Körpers existieren kann?

Viele Menschen machen, bevor sie mit Scientology in Berührung kommen, die Erfahrung, außerhalb ihres Körpers zu sein und auf ihn herabzuschauen, aber sie verstehen nicht, was passiert. Wenn sie durch Scientology-Auditing und -Ausbildung größeres spirituelles Bewusstsein erreichen, dann finden sie, dass diese Erfahrung nichts Außergewöhnliches mehr ist. Scientology ist der Auffassung, dass der Mensch nicht sein Körper, sein Verstand oder sein Gehirn ist. Er selbst, eine spirituelle Kraft, verleiht dem physischen Körper Energie.

Scientology hat zum ersten Mal bewiesen, dass der Mensch ein geistiges Wesen und kein Tier ist.

Glaubt Scientology an Reinkarnation oder an frühere Leben?

Reinkarnation ist ein genau umrissenes System und nicht Teil der Scientology. Es ist eine Tatsache, dass man, ohne die Aberrationen aus früheren Leben in Ordnung zu bringen, keinen Fortschritt macht.

Die allgemeine Definition des Ausdrucks Reinkarnation ist abgeändert worden und stimmt mit der ursprünglichen Bedeutung nicht mehr überein. Das Wort bedeutet heute soviel wie „als andere Lebensform wiedergeboren werden“, wohingegen die eigentliche Bedeutung ist: „wieder ins Fleischliche oder in einen anderen Körper hineingeboren werden“. Die Scientology-Lehre entspricht dieser ursprünglichen Definition von Reinkarnation.

Heute haben viele Menschen in Scientology die Gewissheit, dass sie vor diesem Leben bereits andere gelebt haben. Sie werden frühere Leben genannt, nicht Reinkarnationen.

Das Gebiet „frühere Leben“ ist in Scientology kein Dogma, aber im Allgemeinen erleben Scientologen während des Auditings frühere Leben und wissen dann, dass sie schon vor diesem Leben gelebt haben.

Die Vorstellung, dass man bereits vor der Identität des gegenwärtigen Körpers eine physische oder anders geartete Existenz hatte, ist nicht neu – aber aufregend.

Durch Scientology bekommt man die Möglichkeit, Verstimmungen und Aberrationen aus früheren Leben, die die Gegenwart negativ beeinflussen, in Ordnung zu bringen und dadurch frei zu werden.

Hält Scientology etwas von Wohltätigkeit und Fürsorge?

Ja. Scientologen glauben aber grundsätzlich auch, dass in jeder Beziehung irgendeine Form des Austausches notwendig ist. Wenn ein Mensch immer nur empfängt und niemals gibt, wird er seine Selbstachtung verlieren und unglücklich werden. Daher ermutigen die von Scientology geförderten Wohltätigkeitsprogramme diejenigen, die davon profitieren, häufig dazu, im Austausch ihre eigenen Beiträge zu erbringen. Das kann darin bestehen, dass sie selbst denjenigen helfen, die bedürftig sind. Solche Beiträge versetzen jemanden in die Lage, Hilfe zu erhalten und dennoch seine Selbstachtung zu bewahren.

Hat Scientology irgendwelche politischen Ansichten?

Scientology ist unpolitisch und beschäftigt sich nicht mit irgendwelchen politisch gearteten Aktivitäten. Das Glaubensbekenntnis der Kirche besagt, dass „ … alle Menschen unveräußerliche Rechte haben, ihre eigenen Organisationen, Kirchen und Regierungen zu ersinnen, zu wählen, zu fördern und zu unterstützen“. Scientologen können selbstverständlich ihre eigenen politischen Ansichten vertreten, Kandidaten ihrer Wahl wählen usw. Die Kirche gibt ihnen keinerlei Anweisungen, wie sie zu politischen Themen oder Kandidaten stehen sollen. Die Kirche glaubt, dass es eine vollständige Trennung zwischen Kirche und Staat geben sollte.

Können Kinder an Scientology teilhaben? Wenn ja, wie?

Ja, viele Kinder tun dies. Es gibt keine direkten Altersbeschränkungen für Scientology-Kurse oder -Auditing. Einige Kirchen führen Kurse und Studierprogramme durch, die speziell auf junge Menschen zugeschnitten sind. Kinder, die noch nicht volljährig sind, benötigen die schriftliche Erlaubnis beider Eltern oder des Vormundes, bevor sie an Scientology-Diensten teilnehmen können. Genau wie die Anhänger anderer Religionen, sind Scientologen sehr stolz, wenn ihre Kinder sich ihnen in der Ausübung ihrer Religion anschließen.

Was sagt Scientology über Kindererziehung?

  1. Ron Hubbard hat viel über Kindererziehung geschrieben. Scientologen betrachten Kinder als junge Menschen, die dazu ermutigt werden sollten, zum Familienleben beizutragen, und nicht nur “…gesehen, aber nicht gehört“ werden sollten, wie ein Sprichwort sagt. Kinder sind geistige Wesen, und als solche müssen sie mit den Menschen in ihrer Umgebung etwas austauschen können, um gedeihen und ein produktives und glückliches Leben führen zu können. Für weitere Informationen darüber, wie man am besten mit Kindern umgeht, werden das Buch Kinder-Dianetik und der Kurs Wie man als Eltern erfolgreich ist empfohlen.

Die meisten Kinder, die in einer guten Scientologen-Familie aufwachsen, haben überdurchschnittliche Fähigkeiten und beginnen schnell zu verstehen, wie und warum sich Menschen so verhalten, wie sie es tun. Dadurch wird das Leben viel erfreulicher und sicherer für sie.

Wie kann man sich in bezug auf Scientology eine eigene Meinung bilden?

Scientology befähigt Sie dazu, selbständig zu denken. Es hat keinen Sinn, Scientology zu studieren, weil ein anderer es möchte. Wenn Sie sich jedoch Ihr Leben genau betrachten und der Meinung sind, dass da noch mehr sein muss, als man mit fünf Sinnen wahrnehmen kann, dann ist es das beste, anzufangen und selbst herauszufinden, was Scientology für Sie tun kann. Dazu sollte man eines der grundlegenden Bücher von L. Ron Hubbard lesen, wie zum Beispiel Dianetik: Der Leitfaden für den menschlichen Verstand oder Scientology: Die Grundlagen des Denkens.

Das, was für Sie in Scientology wahr ist, ist das, was Sie selbst daran als wahr erachten.